Der Ukraine-Konflikt scheint ein besonderer Dreh- und Angelpunkt in der Beziehung zwischen Russland und den NATO-Ländern (v. a. USA und EU) zu sein. Die Anfänge dieser Krise reichen dabei weit zurück, sind jedoch nur schwer an einem bestimmten Punkt festzumachen. Eine wichtige Rolle spielt nicht zuletzt die NATO-Osterweiterung, die von russischer Seite zumeist als Grund für den derzeitigen Aufmarsch an der ukrainischen Grenze gesehen wird. Auch Proteste in der Ukraine zwischen November 2013 und Februar 2014, auch bekannt unter Euromaidan und die Annexion der Krim, die als völkerrechtswidrig angesehen wurde, ließen den Konflikt im vergangenen Jahrzehnt schwelen. Seit dem Frühjahr 2021 ist die Auseinandersetzung mit der Stationierung russischer Truppen an der ukrainischen Grenze von Neuem entflammt. Westliche Länder sowie die Ukraine befürchten nun eine russische Invasion und außerdem eine Destabilisierung weiterer Nachbarländer. Während die NATO einen Abzug der Truppen fordert, verlangt die russische Seite wiederum einen Abzug der NATO-Militärpräsenz in den Staaten an der Westgrenze Russlands. Putin erwartet außerdem, dass keine weiteren osteuropäischen Staaten in die NATO aufgenommen werden. Doch warum entfacht dieser Streit gerade über die Ukraine? Zum Teil auch, da sie zu den demokratischen Grundsätzen des Westens tendiert und so besonders provokativ auf die russische Regierung wirkt.  Putin sieht die Ukraine als untrennbaren Teil der gesamten russischen Nation und fürchtet mit einem vermeintlichen Einzug des Landes in die NATO einen Kontrollverlust. Die Menschen in der Ukraine jedoch sprechen sich überwiegend für eine Unabhängigkeit von Russland aus.  

Verständliche Informationen erhaltet ihr zum Beispiel bei den Landeszentralen für politische Bildung. Wer mehr über die wichtigen geschichtlichen Ereignisse innerhalb des Konfliktes wissen möchte, kann viel über diese Chronik erfahren. 

24.02.2022 – Ausbruch des Krieges 

In der Nacht vom 24.02.2022 ist nun das Unglaubliche passiert: Russische Truppen bombardierten gleich mehrere Ziele in der Ukraine. Putin begann die Invasion, von der viele glaubten, dass sie niemals stattfände. Zum ersten Mal seit 1939 bricht somit in Europa ein Krieg aus. Seither überschlagen sich die Ereignisse. Viele Gebäude, vor allem aber große Teile der militärischen Infrastruktur liegen in der Ukraine bereits in Schutt und Asche und das Bombardement geht weiter. Auch die ukrainische Energieversorgung kann vielerorts nicht mehr gewährleistet werden. Einige wichtige Städte und Knotenpunkte sind bereits von der russischen Armee eingenommen worden, doch der Widerstand der ukrainischen Bevölkerung ist immens. Zwar versuchen viele Menschen aus der Ukraine zu fliehen (Schätzungen gehen derzeit von bis zu zwei Millionen Menschen aus), aber sie haben es teilweise schwer, über die Grenzen zu kommen. Ein Großteil der Bevölkerung bleibt jedoch im Land und scheut keinen Versuch, die Armee freiwillig zu unterstützen, humanitäre Hilfen einzurichten oder Geflohene aus den umkämpften Gebieten aufzunehmen. 
Es wird geschätzt, dass der Krieg in diesen wenigen Tagen bereits Tausende  Opfer gefordert hat, viele Familien wurden getrennt. Doch auch in Europa und vielen Teilen der Welt gibt es nie dagewesene Entwicklungen: Der Westen greift mit Sanktionen und Waffenlieferungen ein. Bisherige Sanktionen betreffen russische und zum Teil belarussische Finanzinstitute, Firmen der Energie-, Verkehrs- und Technologiesektoren, Medien sowie Politiker:innen, Oligarchen und Unternehmer:innen. In puncto Waffenlieferung hat nicht zuletzt Deutschland einen Kurswechsel vorgenommen und entgegen bisheriger Politik agiert, auch Schweden und Finnland entschieden sich nach vorheriger Zurückhaltung für eine Auslieferung von Verteidigungswaffen an die Ukraine. Während Putin durch skrupelloses Vorgehen sowie die Alarmierung russischer Atomstreitkräfte eine immense Drohkulisse aufbaut - nicht nur gegen die Ukraine, sondern auch gegen jedwede, die sich seinem Vorhaben entgegenstellen – , zeigt der überwiegende Teil der Welt eine nie da gewesen Solidarität für die Ukraine und verurteilt die russische Invasion scharf. Nicht nur hierzulande haben Abertausende Menschen an Demonstrationen und Mahnwachen teilgenommen und sind auf die Straßen gegangen, überall auf der Welt zeigen berühmte Personen, Sportler, Musiker ihre Verbundenheit mit der Ukraine. 
Nichtsdestotrotz fühlen sich viele Menschen hilflos, haben Angst vor den Folgen dieses Krieges und fragen sich, was sie tun können. 

Welche Folgen hat der Krieg? Muss ich Angst haben? 

Die meisten Experten sind sich einig: Vorerst müssen wir keine Angst haben, dass der Krieg auch hierzulande Einzug erhält. Dennoch sind wir indirekt betroffen. Nicht zuletzt die Problematik rund um Erdgas und Öl stellt ein Dilemma für die deutsche Energieversorgung da.  Die Energiepreise werden vermutlich in nächster Zeit stark ansteigen/sind bereits gestiegen. Doch nicht nur die Preise für Heizkosten werden steigen. Da auch Öl teurer wird, das als Rohstoff in vielen Industriezweigen eingesetzt wird, werden zwangsläufig auch viele Produkte teurer werden. Außerdem stellt die Ukraine große Teile der Getreideversorgung. Nicht umsonst wird sie auch als „Kornkammer Europas“ bezeichnet. Daher wird auch ein Preisanstieg bei Lebensmitteln erwartet. Aufgrund der Kriegssituation ist schon jetzt klar: Die Erträge werden sinken und der Export erschwert werden. Diese Misere wird insbesondere die Ärmsten treffen, denn große Mengen versorgen auch die Bevölkerung im globalen Süden.


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