Ja, es ist gewesen wie eine Urlaubsreise, gutes Essen, Schnee, nette Leute. Nein, es war keine Bombe, keine Drohne, kein Schuss in den Tagen zu hören. Aber wer nicht ganz tumb ist, merkt, hört, sieht, was da los ist:
· Täglicher Alarm
· Planung aller Treffen mit der Frage: Haben die einen Bunker?
· Im Warteraum am Bahnhof, hinten links Schlafsäle mit müden Frauen und Kindern, Kaffeeständen, Notversorgung mit Windeln
· Der Mann am Tisch gegenüber: Er starrt nur vor sich hin, morgen nach 3 Wochen wieder an die Front.· Die Geschichten der Frauen, Binnengeflüchtete, jung, modern, traurig: Was soll werden?
· Die Fahrt über die Straßen: Ausgangssperre ab 12, Polizeikontrollen, Betonsperre.
· Die Straße am Kraftwerk: Ach ja, die wird immer mal gesperrt wegen der Angriffe.
· Das Zelt da drüben: Eine Wärmestube mit Internet und Licht, falls mal wieder alles zusammengebrochen ist. Davor die Bilder der Gefallenen seit dem „Maidan“.
· An der Straße: Werbung um Soldaten.· Ach, deine Wohnung ist jetzt 150% teurer, statt 400 statt 100?
· Warum kontrollieren im Zug Soldat:innen, einer mit MG? Was suchen die Hunde denn in den Koffern?
· Warum ist das so kalt im Raum? Ach ja, der Strom ist weg, der Generator muss ein Gebläse beliefern. Laut!
· Ey Max Mustermann: Hast du deinen Job noch? Ja, 3, dann reicht das Geld gerade so.
1.500 km von der Front weg, IN der Ukraine. 5 Millionen Binnengeflüchtete.